Historische Stadt Harput und das Schloss
Harput, das sich an der Seite eines Kalksteinberges mit steilen Klippen befindet, wurde ursprünglich als Festungsstadt zum Schutz während Kriegszeiten und Invasionen errichtet. Im Laufe der Zeit verwandelte es sich jedoch in ein geschäftiges Handelszentrum. Die Stadt hat eine lange Geschichte der Beherbergung verschiedener Kulturen, darunter Urartu, Byzantiner, Artukiden, Seldschuken und Osmanen.
Die Harput-Burg, eine natürliche Festung zum Schutz der Stadt, diente in der Urartu-Ära als starke Militärbasis. Die Burg wurde später von verschiedenen Eroberern und Herrschern erweitert, die ihre eigenen Akzente an die Struktur setzten. Heutzutage können Besucher Überreste des osmanischen Viertels, Moscheen der inneren Festung, Wasserzisternen und Verliese sehen. Der Artuklu-Palast verfügt auch über versteckte Tunnel, die einen Ausgang ermöglichten. Es gibt einen geheimen Durchgang, der die Burg mit der Kirche der Jungfrau Maria verbindet, während andere historische Quellen eine Verbindung zum Burgbad und der inneren Burg bieten. Das Verlies wurde 1123 von Belek Gazi erbaut. Während der Aufforstungsarbeiten in den Harputta Nevroz-Wäldern wurde eine Reliefdarstellung entdeckt, die das Alter der Stadt auf 2200 Jahre datiert. Das Relief misst 2,72 x 2,42 und ist in lokalem Sandstein gemeißelt. Es zeigt die Eroberung einer Festung und die Ankunft von Gefangenen vor dem König in einem erzählerischen Ausdrucksstil.
Harput ist eine Stadt, die seit Tausenden von Jahren zahlreiche Zivilisationen beherbergt hat, und eines der bedeutendsten Beispiele dieses kulturellen Erbes ist die Kirche der Jungfrau Maria. Diese christliche Kirche, die sich in Harput, Anatolien, befindet, ist eine der ältesten in der Region und wurde im Jahr 179 n. Chr. vom Königreich Abgar erbaut.
Der Eingang der Kirche ist ein kleiner, geschützter Anbau, der später an die Nordwand angefügt wurde und einige wiederverwertete Materialien enthält. Die Nordwand der Kirche besteht aus alten Steinen, während ihre Westseite in den natürlichen Felsen gemeißelt ist. Die Kirche ist in Ost-West-Richtung angelegt und verfügt über eine dreiteilige Apsis in östlicher Richtung.
Heutzutage dient die Kirche der Jungfrau Maria immer noch der assyrischen Gemeinschaft, und ihre Türen stehen allen offen, die spirituelle Heilung suchen, da sie angeblich bestimmte psychische Erkrankungen heilen kann. Die Kirche beherbergt auch jedes Jahr am 15. August eine wichtige Zeremonie, bekannt als das Asdvadzadzin (Himmelfahrts-) Fest.
Im Jahr 2018 wurden die historische Stadt Harput und ihre Burg in die vorläufige Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen, um das reiche kulturelle Erbe und die Bedeutung der Stadt anzuerkennen.