Ahlat-Seldschuken-Friedhof (Selçuklu Meydan Mezarlığı)
Ahlat, das sich am Eingangstor Anatoliens befindet und als Schnittpunkt für die Synthese von Ost und West dient, war aufgrund seiner bedeutenden geografischen und historischen Merkmale seit Jahrhunderten ein wichtiger Handels- und Kulturaustauschplatz.
Im Laufe seiner Geschichte war Ahlat neben Belh in Afghanistan und Bukhara in Usbekistan als einer der drei bedeutenden Zentren für Wissenschaft, Kultur und Kunst in der islamischen Welt bekannt.
Die Wurzeln von Ahlats Geschichte lassen sich bis ins neolithische Zeitalter um 4000 v. Chr. zurückverfolgen, als die Stadt erstmals von den Hurritern besiedelt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte geriet sie unter die Herrschaft verschiedener Mächte, bis sie schließlich von den Osmanen übernommen wurde.
Nach der Errichtung der türkischen Herrschaft im Jahr 1071 wurde Ahlat zu einem entscheidenden Durchgangsort, der den Übergang von Ost nach West erleichterte. Im 12. Jahrhundert diente es als Hauptstadt des seldschukischen Zweiges, bekannt als Ahlatshahs.
Ahlat, eine antike Stadt von strategischer und historischer Bedeutung, war im Laufe der Geschichte das Zentrum verschiedener Zivilisationen. Es wurde in der byzantinischen Zeit als "Khlat", in der syrischen Zeit als "Khelath" und während der arabischen Zeit als "Rope" bekannt. Jedoch hat sich im Laufe der Zeit der ursprüngliche Name "Ahlat" durchgesetzt.
Abgesehen von seiner natürlichen Schönheit ist Ahlat auch ein Schatz an historischen Sehenswürdigkeiten, darunter Kuppeln, Bezirhanes, Mausoleen, Brunnen und Friedhöfe. Einer der bekanntesten Orte in Ahlat ist der Seljukische Friedhof.
Die Ruinen des Seljuk-Platzfriedhofs gelten als der bedeutendste historische Friedhof in Ahlat und beherbergen Grabsteine und Kunstwerke von renommierten Künstlern. Mit einer Fläche von 210.000 Quadratmetern ist der Meydan-Friedhof der drittgrößte türkisch-islamische Friedhof der Welt.
Der Meydan-Friedhof in Ahlat beherbergt drei Arten von Gräbern: Şahideli-Kiste, Sandukali und Akıt, die jeweils für bestimmte Personengruppen wie Wissenschaftler, Künstler, religiöse Persönlichkeiten oder Handwerker vorgesehen sind. Der "Kadis-Abschnitt" des Friedhofs ist der bedeutendste Teil, wo Kadis die Autorität haben, rechtliche Streitigkeiten beizulegen und islamisches Recht durchzusetzen.
Grabsteine im Meydan-Friedhof tragen auf ihrer Ostseite Informationen zur Identität des Verstorbenen. Einige Grabsteine zeigen auch den Beruf und den Herkunftsort der verstorbenen Person an. Neben den Motiven des doppelköpfigen Drachens, die die zentralasiatische türkische Kultur widerspiegeln, sind die Grabsteine auf ihrer Westseite mit Muqarnas-Dekorationen und geometrischen Mustern verziert. Inschriften auf der Ostseite nennen den Hersteller des Grabsteins und enthalten Verse aus dem Heiligen Quran. Dekorative Elemente wie Palmetten, Öllampen und strukturierte Dreiecke finden sich ebenfalls auf den Grabsteinen und erzeugen komplexe und detaillierte Muster.