Die Doppelminarett-Medresse(Çifte Minareli Medrese)

Die Doppelminarett-Medresse(Çifte Minareli Medrese)

Die Doppelminarett-Madrasa, auch bekannt als Hatuniye Madrasa, ist eine ikonische seldschukische Struktur, die untrennbar mit der Stadt Erzurum verbunden ist. Obwohl der genaue Erbauer unbekannt ist, wird vermutet, dass sie im späten 13. Jahrhundert errichtet wurde, möglicherweise von Hundi Hatun, der Tochter von Aladdin Keykubat aus seiner ersten Ehe, oder von Sultana Hatun aus der Ilkhanid-Dynastie.

Die Madrasa soll vor dem Ende der seldschukischen Herrschaft in Erzurum im Jahr 1277 fertiggestellt worden sein, nachdem die Gök Madrasa in Sivas als Vorbild gedient hatte. Sie ist die größte Madrasa in Anatolien und wurde ursprünglich als theologische Schule konzipiert, hat im Laufe der Zeit aber auch als Kanonenfabrik (im 17. Jahrhundert) und Waffenkammer (im 19. Jahrhundert) gedient. Heutzutage wurde sie in ein Museum umgewandelt, das ihre lebendige Geschichte dokumentiert.

Die Doppelminarett-Madrasa erstreckt sich über zwei Stockwerke und misst 35 mal 48 Meter. Es handelt sich um ein Vier-Iwan-Gebäude, das nach Norden und Süden ausgerichtet ist, wobei der Haupteingang im Norden liegt. Im Süden ist ein zehneckiges Mausoleum an das Gebäude angebaut. Die Madrasa wurde neben der östlichen Stadtbefestigung errichtet.

Das Eingangsportal der Doppelminarett-Madrasa ist ein beeindruckendes Beispiel für kunstvolle Verzierungen. Die große, eingezogene muqarnas-Haube über dem Eingang wird von einem Spitzbogen eingerahmt, der von einem rechteckigen Rahmen umgeben ist, der mit vegetativen Mustern verziert ist, die aus sich verschlingenden Palmettenformen geschnitzt sind. Das äußerste Band weist am Fuß ein von Vasen inspiriertes Motiv auf.

Angrenzend an die Südseite des Gebäudes befindet sich ein Mausoleum, das über eine Tür an der Rückseite des Süd-iwan zugänglich ist. Die Außenseite des Mausoleums ist mit hohen blinden Bögen geschmückt, die durch durchgehende Verzierungen definiert sind. Jede zweite Seite ist mit zwei Fenstern verziert: einem kleinen Fenster hoch oben knapp unter dem Bogen und einem tieferen Fenster, das mit muqarnas-Gewölben verziert ist.

Die gesamte Grabstätte ist unterhalb des Gesimses von geometrischen, konischen Mustern umgeben, während das Dach in Segmente unterteilt ist und mit Flachreliefs von Bögen geschmückt ist, die von einem muqarna-verzierten Gesims getragen werden. Der Erbauer dieses Gebäudes bleibt unbekannt, und die Verzierung ist unvollendet geblieben.