Birecik und kahle Ibisse
Der Nördliche Kahlkopf-Ibis, auch bekannt als Eremitenibis oder Kelaynak in der Türkei, ist ein Zugvogel, der in kargen, halbwüstenartigen oder felsigen Lebensräumen vorkommt. Diese Art gilt als gefährdet, und Wissenschaftler arbeiten an Forschung und Projekten, um ihr Aussterben zu verhindern. Die einzige Population dieser Vögel in der Türkei befindet sich in Birecik, einem Bezirk in der Provinz Sanliurfa, etwa 80 km vom Stadtzentrum entfernt.
Nördliche Kahlkopf-Ibisse leben in Kolonien und brüten auf steilen Felsklippen, um Schutz vor natürlichen Feinden, Menschen und anderen wilden Tieren zu haben. Sie legen pro Jahr zwischen 2 und 4 Eier und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Käfern, Eidechsen, Schnecken, Würmern, Ameisen und Skorpionen, die sie mit ihren langen Schnäbeln in Spalten am Boden aufspüren. Männliche Vögel werden mit etwa 5 Jahren geschlechtsreif und haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 25-30 Jahren.
Die Umgebung von Birecik ist der natürliche Lebensraum des stark gefährdeten Nördlichen Kahlkopf-Ibis. Diese Vögel ziehen um den Valentinstag herum und beginnen Mitte Mai mit der Brut. Im Juli verlassen sie Birecik nach der Aufzucht ihrer Jungen.
Im Jahr 1977 wurde eine Zuchtstation gegründet, um zur Erhaltung des stark gefährdeten Kahlkopf-Ibis beizutragen. Ein Aspekt der Arbeit dieses Zentrums besteht darin, den Vögeln eine spezielle Ernährung mit Fleisch, Eiern, geriebenen Karotten, Hühnerfutter und ungesalzenem Käse zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer Aspekt besteht darin, ihr Fortpflanzungsverhalten zu überwachen, das im Februar oder März beginnt. Biologen setzen jedes Jahr einige Kahlkopf-Ibisse in die Natur frei, damit sie sich natürlich vermehren und ihrem natürlichen Zugmuster folgen können, bevor sie schließlich zum Zuchtprogrammzentrum in Birecik zurückkehren.